Die vielen Feuerwehrfahrzeuge und das geschäftige Treiben zahlreicher Mädchen und Jungen in blauen Anzügen und orangefarbenen Helmen im Halberstädter Stadtzentrum waren nicht zu übersehen. Auf dem Fischmarkt präsentierten sich an diesem Sonnabend die Jugendfeuerwehren Halberstadt, Emersleben und Klein Quenstedt. Sie demonstrierten dort ihr Können und informierten Gleichaltrige, aber auch Erwachsene über ihre verantwortungsvolle Arbeit. Der Tag sollte vor allem junge Leute animieren, sich für die Feuerwehr zu interessieren.
Denn Aufgabe der Jugendfeuerwehr ist es, Kinder und Jugendliche auf einen späteren Einsatz bei der freiwilligen Feuerwehr oder gar bei der Berufsfeuerwehr vorzubereiten. Und weil regelmäßig 18Jährige als Aktive in die freiwillige Feuerwehr wechseln, ist Nachwuchsgewinnung eine ständige Aufgabe.
Das die Mitgliedschaft in einer Jugendfeuerwehr mehr als nur Ausbildung ist, die sich hauptsächlich auf das Kennenlernen und Umgehen mit Feuerwehrtechnik sowie der Brandschutzerziehung beläuft, war von den Mädchen und Jungen zu erfahren. Bereitwillig klärten sie die vielen Neugierigen über das auf, was viele Stunden ihrer Freizeit ausfüllt. Das er ein Experte ist, bewies der Halberstädter Veit Rahn. Er kennt sich mit den Löschfahrzeugen aus. Seinen Zuhörern stellte er gemeinsam mit Sandra Fischer die Geräte vor und erläuterte ihnen jedes Detail.
Neben Gerätekunde stehen aber auch Erste-Hilfe- und Knotenausbildung, Löschangriffe, Einsatzübungen, Orientierungsmärsche und Sport in allen Varianten auf dem Programm. “Und jede Menge Spiel und Spaß”, unterstrich er.
Die Mädchen und Jungen der Klein Quenstedter Jugendwehr treffen sich zum Beispiel alle 14 Tage zum Dienstnachmittag, bei denen sie den Umgang mit feuerwehrtechnischem Gerät lernen und sich mit Aufgaben des Brandschutzes vertraut machen. Was sie können, demonstrieren sie dann erfolgreich bei Leistungsvergleichen auf Kreisebene oder auch, wenn es die “Jugendflamme I – III” oder die Leistungsspange abzulegen gilt. Sechs Kinder und Jugendliche zählt die Gruppe um Jugendwartin Mandy Viering. Nachwuchssorgen gibt es hier kaum. Denn sieben “kleine Feuerlöscher” im Alter von sechs bis zehn Jahren warten darauf, aufzurücken. Anders ist das in Emersleben. Hier gibt es derzeit nur einen Aktiven, denn kürzlich sind sieben seiner Mitstreiter in die Riege der Erwachsenen aufgerückt. Bei den Halberstädtern. werden derzeit 17 Mädchen und Jungen gezählt. “Wir benötigen immer wieder Nachwuchs bei unseren Jugendfeuerwehren”, unterstrich Thomas Dittmer. Der Halberstädter Ortswehrleiter ist stolz auf die Arbeit, die in den Jugendfeuerwehren geleistet wird. “Der heutige Tag zeigte wieder einmal, wie ernst die jungen Leute ihre Aufgabe nehmen, aber auch mit wieviel Spaß sie bei der Sache sind. Ich hoffe, sie konnten einige Gleichaltrige überzeugen, es ihnen gleich zu tun.”
Alle zwei Stunden demonstrierten die jungen Feuerwehrleute vor den Augen von Passanten ihre Kompetenz. Bei Schauübungen, die um des besseren Erkennen willens für die Zuschauer ausnahmsweise sehr langsam absolviert wurden, wurde sach- und fachkundiges Herangehen deutlich. Hier wusste jeder, was er zu tun hatte, hier saß jeder Handgriff bis es “Wasser Marsch!” hieß. Doch es blieben diesmal Trockenübungen.
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