19.12.2010
Es war kurz vor 17 Uhr am Sonntag, als bei der Halberstädter Feuerwehr der Alarm ausgelöst wurde. In einem leerstehenden Haus in der Spiegelstraße, Ecke Südstraße, war ein Feuer ausgebrochen. Der Brand erstreckte sich vom Erdgeschoss bis in den Dachstuhl. “Der Einsatz war sehr aufwendig”, berichtet Einsatzleiter Jörg Kelle von der Halberstädter Feuerwehr. Insgesamt waren 53 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie der freiwilligen Wehren aus Halberstadt, Langenstein und Athenstedt im Einsatz, Hinzu kamen die Einsatzkräfte der Polizei und ein Rettungswagen. “Die Kameraden aus Emersleben und Aspenstedt haben derweil die Wache besetzt”, berichtet Kelle weiter.
Bis 22.30 Uhr waren die Feuerwehrleute im Einsatz, bis 1.30 Uhr wurde das Haus weiterhin überwacht. “Das Gebäude wurde ständig mit einer Wärmebildkamera kontrolliert. Einige Glutnester konnten noch gelöscht werden”, so Kelle.
“Durch die starke Rauchentwicklung hatten wir fast überhaupt keine Sicht. Wir haben 34 Atemgeräte in dem Einsatz verbraucht”, berichtet der Feuerwehrmann weiter. Die stark verwinkelte Architektur des Hauses habe zudem zusätzliche Schwierigkeiten bereitet.
Da das Haus unbewohnt war, bestand zu keiner Zeit Gefahr für Menschen. Das betont auch Polizei-Pressesprecher Peter Pogunke: “Personen sowie umliegende Häuser waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet? Allerdings musste das Nachbarhaus zwischenzeitlich vorsorglich evakuiert werden. Die Spiegel- und die Südstraße waren während der Löscharbeiten gesperrt.
Noch während der Löscharbeiten konnte die Polizei, die Brandstiftung bereits als Ursache festgestellt hatte, die Täter dingfest machen. Bei zwei Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren, die sich in unmittelbarer Nähe des Tatortes aufhielten, hatten die Polizisten nicht nur Feuerzeugbenzin gefunden, bei den Jugendlichen konnten sogar Fotos aus dem Inneren des Hauses, die auf ihrem Handys gespeichert waren, sichergestellt werden. “Bei den anschließenden Vernehmungen gab der 16-Jährige zu, den Brand in dem Haus gelegt zu haben”, sagte gestern PolizeiPressesprecher Peter Pogunke. Der an dem Haus entstandene Sachschaden wird von der Polizei auf bis zu 60 000 Euro geschätzt.
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