Großübung – Propangaswagen prallt gegen Gefahrguttransporter

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28.02.2004

 Kurz nach sieben Uhr Sonnabend früh in Quedlinburg – Alarm für Feuerwehr und Polizei Verkehrsunfall im Gewerbegebiet Magdeburger Straße. Ein mit Propangas beladener Lkw ist mit einem Kleintransporter zusammen gestoßen. Eine Person ist verletzt. Ein Schild am Transporter weist auf radioaktives Material hin. So die Ausgangslage. Koordinierter Einsatz von Rettungskräften ist notwendig, um größeren Schaden zu verhindern und Gefahren abzuwehren.

Aiko Engelbrecht, stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Ditfurt und Zugführer der ABC-Bereitschaft (atomare, biologische und chemische Gefahrenstoffe), leitet den Einsatz. Er weiß, dass es sich um eine Übung handelt, die Quedlinburger Feuerwehrleute und die Polizei nicht, sie werden unvorbereitet zeigen, wie das Zusammenwirken mit anderen Rettungskräften bei einem solchen Unfall gelingt.
“Der reibungslose Ablauf der Rettungskette ist das eigentliche Ziel” von “Groß Orden 2004”, so die Codebezeichnung für diese Großübung, erklärt Aiko Engelbrecht. Mit dabei sind ehrenamtliche Rettungskräfte aus vier Landkreisen, aus Quedlinburg, Aschersleben, Halberstadt und Wernigerode. Neben Feuerwehrspezialgruppen und Polizei auch Sanitäter und Kameraden des Technischen Hilfswerks. Jeder hat seine Aufgabe, ohne ein abgestimmtes Herangehen kann die Situation nicht stabilisiert und damit gemeistert werden, weiß Werner Steiner vom Bereich Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz des Landkreises. Es geht um Brandbekämpfung, Strahlenschutz, Behandlung von verseuchten Flächen, um die Bergung von Verletzten und nicht zuletzt um die Herstellung von Nachrichtenverbindungen, um die sich das THW kümmert. Diese Verbindungen werden bis ins nahegelegene Klinikum gelegt, um zu zeigen, wie im Ernstfall schnell die Kommunikation zwischen den Rettungsteams und dem zuständigen Arzt im Klinikum aufgebaut werden kann.
Rund 100 Rettungskräfte sind an diesem Morgen mit 20 Fahrzeugen im Einsatz. Für einige von ihnen bedeutet die Übung Schwerstarbeit. Müssen sie doch in Schutzanzügen für die Entsorgung des radioaktiven Materials und des Propangases sorgen. Nach rund drei Stunden ist die Übung beendet.
Die Beobachter haben sich Notizen gemacht, was wie geklappt hat, wo es Reserven gibt. Die Teilnehmer werden mit Essen und Getränken versorgt. Auch das gehört zum Katastropheneinsatz. 

Auch die Retter müssen sicher sein. Rund 100 Rettungskräfte trainierten in Quedlinburg die Zusammenarbeit in einem Ernstfall. Foto: Quedlinburger Harzbote

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