16.05.2014
Von Dieter Kunze und Dennis Lotzmann
Große Freude in Ströbeck: Nach dem jahrelangen Tauziehen um den Bau eines Gerätehauses für die Feuerwehr rückt nun das Happy-End in Sicht: Bis zum Herbst soll das neue Domizil für die Wehrmitglieder fertig sein. Insgesamt investiert die Stadt Halberstadt rund 300.000 Euro.
Die Freude von Christian Behrens ist nicht zu übersehen. Aus gutem Grund: Wenn der Chef der Ströbecker Feuerwehr gemeinsam mit Planern und Verwaltungsmitarbeitern sowie Kommunalpolitikern auf die Zeichnungen für das neue Gerätehaus der Feuerwehr schaut, wird klar, wie nah die Ströbecker Wehrleute nun ihrem Ziel sind. Nach jahrelangen Diskussionen rund um den Neubau des Gerätehauses und die Frage der Örtlichkeiten, ist nun fast schon die Ziellinie in Sicht. Der Standort in der Unteren Dorfstraße ist klar, das bislang dort vorhandene alte Fachwerkhaus abgerissen und die Baugrube ausgehoben. Bis zum Herbst soll der Neubau stehen.
Ein ambitioniertes Projekt, für das die Stadt insgesamt rund 300 000 Euro bereitstelle, wie Jörg Wolansky von der Stadtverwaltung am Rande
des feierlichen Baustarts sagte. Damit werde ein eingeschossiger und rund 230 Quadratmeter großer Neubau mit zwei Einstellplätzen für Fahrzeuge sowie Sanitär- und Schulungsräumen gebaut, ergänzte Wehrchef Behrens. Angestrebt werde eine Fertigstellung bis Ende Oktober.
Bei Finanzierung und Realisierung des Umbaus spielt noch ein weiterer Faktor eine entscheidende Rolle. “Unsere Feuerwehrleute haben bislang
schon eine große Muskelhypothek mit eingebracht”, betonte Jörg Kelle von der Halberstädter Feuerwehr. Um den finanziellen Aufwand für die Stadt zu minimieren, übernahmen die Ströbecker Feuerwehrleute kostenlos den Abriss des alten Fachwerkhauses. “Alles in allem waren das schon mal rund 800 Stunden”, sagte Behrens. Und dabei soll es nicht bleiben – wenn der Neubau steht, wollen die Wehrmitglieder kleinere
Arbeiten wie das Malern der Räume oder das Gestalten der Außenanlagen übernehmen. Mit diesem freiwilligen persönlichen Engagement folgen
die Ströbecker dem Vorbild der Langensteiner Wehrkameraden. Die hatten beim Bau ihrer Fahrzeughalle ebenfalls kräftig mit angepackt und eine Reihe von Arbeiten übernommen.
Mit dem Neubau neigt sich für die Ströbecker Feuerwehrleute ein seit Jahrzehnten währender Missstand dem Ende entgegen. Das jetzige Gerätehaus am Teichdamm wurde zwar in den 1980er Jahren erweitert – insgesamt aber ist es mit dem Attribut “vorsintflutlich” wohl am besten zu beschreiben. “Es ist extrem eng, es bestehen viele Gefahrenpunkte und es gibt seit Jahren Kritik und Auflagen der Unfallkasse”, berichteten
Behrens und Kelle unisono. Um so größer ist bei den beiden verantwortlichen Feuerwehrleuten die Freude, dass nun die Lösung greifbar nah ist.
Dabei war allein die Suche nach einem Standort nicht einfach und dauerte viele Monate. Bevor man sich endgültig auf die Untere Dorfstraße verständigte, war auch der frühere Verwaltungssitz in der Bahnhofstraße im Gespräch. Zudem gab es zwischenzeitlich Überlegungen, eine alte Scheune zum Wehrdepot umzubauen.
Quelle: Volksstimme
Zufriedene Gesichter beim offiziellen Baustart für das neue Feuerwehr-Gerätehaus im Schachdorf Ströbeck (von links): Ortsbürgermeister Jens Müller (SPD), Wehrleiter Christian Behrens, Jörg Wolansky von der Stadtverwaltung sowie Architekt Kai Fünfhausen und Jörg Kelle, Abteilungsleiter Feuerwehr der Stadtverwaltung. Bis Ende Oktober soll der Neubau fertig sein. l Foto: Dieter Kunze