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Brandschützer in Klein Quenstedt sind seit 125 Jahren in der Gefahrenabwehr aktiv

25.09.2013

Am 18. September 1888 wurde die Freiwillige Feuerwehr Klein Quenstedt gegründet. Grund für die Feuerwehrleute, gemeinsam mit Gästen zu feiern, in die Geschichte zu schauen und Ehrungen vorzunehmen.

Von Gerald Eggert

Wegen der verschollenen Ortschronik seien leider nur wenige Daten in der Geschichte ihrer Wehr überliefert, bedauert Ortswehrleiter Edgar Nose. Während man bei einem Blick zurück auf genügend Unterlagen aus den letzten Jahrzehnten zurückgreifen kann, sind die Informationen aus fast 100 Jahren davor sehr lückenhaft.
“Angefangen hat die im September 1888 gegründete Wehr mit einer Handspritze, die in einer Scheune untergestellt war”, berichte Elke Nose, “später wurde ein Spritzenhaus errichtet und danach eine Garage in der Kamerun zum Feuerwehrdomizil urngerüstet.” Zu DDR-Zeiten war ein alter Lkw “Garant” zum Einsatzfahrzeug umgebaut worden, das ergänzt mit einem Tragkraftspritzenanhänger (TSA) gute Dienste leistete. 1990 erfolgte der Austausch gegen ein umgebautes Schaumlöschfahrzeug, 1999 bekam die Wehr ein neues Löschfahrzeug.
Zu diesem Zeitpunkt fehlte jedoch ein neues Gerätehaus. “Die Ortschaftsräte waren davon nicht so leicht zu überzeugen”, erinnerte die stellvertretende Ortswehrleiterin, “doch mit Unterstützung der damaligen Halberstädter Stadtführung und von Stadtwehrleiter
Harald Böer kamen wir unserem Ziel näher.” Im Frühjahr 2000 wurde der erste Spatenstich gesetzt, im September war Richtfest und Ende April
2001 das neue Domizil bezogen.
Nicht nur bei Bränden im Dorf, sondern auch bei Großbränden zum Beispiel in Halberstadt war die Klein Quenstedter Wehr im Einsatz. Auch bei unzähligen Unwettereinsätzen und Hilfeleistungen sowie bei mehreren Stadtabsicherungen forderte man die Frauen und Männer an.
Zur Bilanz gehört auch, dass neben den 16 Kameradinnen und Kameraden irn aktiven Einsatz und den drei Mitgliedern der Altersabteilung seit 16
Jahren eine hervorragend organisierte Jugendarbeit existiert. Die zehn Mitglieder der Jugendfeuerwehr und die sechs “Kleinen Feuerlöscher”, 2005
als erste Kinderfeuerwehr im Altlandkreis Halberstadt ins Leben gerufen, werden von Jugendfeuerwehrwartin Mandy Viering und ihrer Stellvertreterin Peggy Prietzel angeleitet und betreut.
“Eine Feuerwehr ist nur so stark wie die Mannschaft, die dahinter steht”, unterstrich Elke Nose. Deshalb seien eine gute Ausbildung und ständige
Weiterbildung unerlässlich. “Jeder von uns opfert viele Stunden seiner Freizeit”, bedankte sie sich bei ihren ehrenamtlichen Mitstreitern und
wünschte sich abschließend eine regere Beteiligung an den Dienstabenden.
“Ich habe höchsten Respekt vor Ihrem Einsatz”, sagte Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke). “Sie gehen mit Herz, Leib und Seele in Ihrer
ehrenamtlichen Arbeit auf, opfern viel Zeit für Einsatz, Ausbildung, Pflege und Wartung sowie andere notwendige Aufgaben. Das ist alles andere
als selbstverständlich.” Jeder Einsatz sei mit einem nicht kalkulierbaren Risiko verbunden. “Ihr Engagement und Ihr Einsatz verdient große Anerkennung. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie einen oder fünf Einsätze im Jahr fahren. Was zählt ist, dass Sie diesen ehrenamtlichen Dienst versehen. Sie sind für uns unverzichtbar”, bedankte sich. das Stadtoberhaupt im Namen von Stadtrat und Verwaltung.
Landesbrandmeister Michael Geffers überreichte im Auftrag von Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) eine Urkunde, in welcher den Klein
Quenstedtern anlässlich des Jubiläums “Dank und Anerkennung für die freiwillige und aufopferungsvolle Arbeit im Dienste der Bürgerinnen und
Bürger des Landes Sachsen-Anhalt” ausgesprochen wird. Außerdem ehrte er Elke und Edgar Nose für ihre besonderen Verdienste mit der Feuerwehrspange des Landes Sachsen-Anhalt.
Jörg Kelle, Chef der Halberstädter Feuerwehr, kam zum Termin in seiner Funktion als Brandschutzabschnittsleiter im Landkreis Harz und würdigte die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Klein Quenstedts, die neben der Berufsfeuerwehr eine unverzichtbare Säule im System der Gefahrenabwehr
bildet. Mit einem Präsent bedankte sich der Brandamtsrat für Freiwilligkeit und Ehrenamt in der Feuerwehr, lobte die beispielgebende Kinder- und
Jugendarbeit und wünschte allen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern, dass sie stets gesund und wohlbehalten von ihren Einsätzen zurückkehren mögen.

Landesbrandmeister Michael Geffers dankte der Freiwilligen Feuerwehr Klein Quenstedt im Auftrag von Innenminister Holger Stahlknecht und überreichte Edgar Nose eine Urkunde.
Foto: Gerald Eggert
Quelle: Volksstimme

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