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Feuerwehr-Kooperation

20.03.2013

Am Anfang eines jeden Jahres stehen in den Feuerwehren die Jahreshauptversammlungen auf den Dienstplänen. Die Kameraden ziehen Bilanz über Erreichtes, erinnern an Einsätze und Ausbildungen. Sie setzen sich aber auch Ziele für das kommende Jahr und analysieren Missstände.
In den letzten Jahren gab es immer mehr Probleme bei der Gewährleistung der Einsatzbereitschaft durch die Wehren. Fast alle Feuerwehren haben damit zu kämpfen, besonders an den Wochentagen, die personelle Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Viele der ehrenamtlichen Brandschützer sind unter der Woche nicht verfügbar, weil sie auswärts einen Arbeitsplatz haben.
Um die wenigen Kinder und Jugendlichen als Nachwuchs zu gewinnen, buhlen mittlerweile neben der Feuerwehr auch viele Vereine, die ebenfalls Nachwuchssorgen haben. Sie haben den großen Vorteil, dass sie später die dann Erwachsenen mit Spiel, Spaß und Sport an sich binden können und das alles nach Plan und an zu angenehmen Tageszeiten. Feuerwehrdienst sieht da anders aus.
Mit Spiel hat das alles nichts zu tun und Spaß ist in fast keinem Fall dabei. Die Tageszeit wird vorgegeben, dem Unglück ist es egal, ob es sonntags um 15 Uhr oder Heiligabend um 8 Uhr kommt. Diese und andere Umstände haben zur Folge, dass es vielen Kommunen nicht mehr gelingt, die zur Verfügung stehende Einsatztechnik im erforderlichen Umfang zu besetzen. Auf dem flachen Land wurde inzwischen dazu übergegangen, für einen Einsatz, zu dem unter normalen Bedingungen ein Löschfahrzeug mit 9 Mann Besatzung ausreicht, 3 bis 4 Feuerwehren einer Gemeinde zu alarmieren um so die nötige Einsatzstärke in der vorgeschriebenen Zeit zu erreichen. Trotzdem sind die personellen Engpässe mittlerweile so groß, dass nicht einmal diese Maßnahmen greifen. Nun heißt es neue Wege zu finden.
Um die gemeinsam vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen, wurde nun eine Vereinbarung zur gegenseitigen Hilfe getroffen. Die Halberstädter helfen mit der Wachbereitschaft und der Ortsfeuerwehr Emersleben in der Verbandsgemeinde Vorharz aus. Im Gegenzug unterstützen Harsleber Feuerwehrleute ihre Kameraden in Halberstadt
Bemerkenswert ist, dass von der Idee zur gegenseitigen Hilfe bis zur Unterzeichnung der Vereinbarung durch Verbandsgemeindebürgermeisterin Ute Pesselt und Oberbürgermeister Andreas Henke gerade einmal eine Woche vergangen ist.

Quelle: Generalanzeiger

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