Archiv

Personalentwicklung bereitet auch Langensteiner Ortswehrleiter Sorgen

22.02.2013

Der Chef der Ortsfeuerwehr Langenstein schlägt Alarm: Im vergangenen Jahr hat die Feuerwehr sieben Mitglieder aus dem aktiven Dienst verloren. Zwar sind zwei junge Nachwuchskräfte nachgerückt – diese müssen zunächst aber noch ihre Ausbildung absolvieren. Sebastian Rindert eilt keineswegs der Ruf voraus, Dinge zu pessimistisch zu sehen. Im Gegenteil: Der Chef der Ortsfeuerwehr in Langenstein ist ein eher positiv eingestellter Zeitgenosse. Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr kam der 36-Jährige, der in Personalunion auch stellvertretender Stadtwehrleiter von Halberstadt ist, allerdings nicht umhin, seinen Finger in die Wunde zu legen: “Immer und immer wieder werden die Feuerwehren in und rund um Halberstadt personell geschwächt, weil gut ausgebildete Mitglieder ausscheiden und einfach nicht genügend Kräfte nachrücken”, sagte der Oberbrandmeister im Nachgang zur Volksstimme.
So sei die Zahl der aktiven Dienstmitglieder in Langenstein im vorigen Jahr von 35 auf 28 gesunken. Jene sieben Kameraden hätten die Truppe wegen fehlender Arbeitsplätze verlassen, seien aufgrund der Suche nach passendem Wohnraum in die Kernstadt gezogen oder hätten ihr Engagement bei den Floriansjüngern aus persönlichen Gründen beendet.” Das waren allesamt Verluste, weil es sich überwiegend auch um ausgebildete Atemschutzgeräteträger gehandelt hat”, bilanziert Sebastian Rindert nüchtern.
Während die Gesamt-Personalbilanz damit mit sieben ins Minus geht – zwei junge Mitglieder, die im vorigen Jahr von der Jugendwehr nachrückten, müssen erst noch ihre Ausbildung vollenden – bewegt sich die Zahl der Einsätze für die Langensteiner Feuerwehr weiter auf hohem Niveau. Insgesamt stehen nach Rinderts Worten im Jahr 2012 genau 59 Einsätze zu Buche. Neben 39 klassischen Bränden und zehn Hilfeleistungen seien die Kameraden auch zu zehn Einsätzen gerufen worden, die sich letztlich als Fehlalarme entpuppten.
Und auf diesem Niveau dürften die Langensteiner auch künftig gefordert sein, ist Rindert überzeugt. “Wir bilden im Stadtgebiet die Sondergruppe Atemschutzüberwachung und werden bei jedem Einsatz unter Atemschutz automatisch alarmiert”, sagte der Oberbrandmeister. Bislang stünden für 2013 zehn Einsätze zu Buche.
Neben 1700 Stunden für die Aus- und Weiterbildung hätten die Langensteiner mehr als 1200 freiwillige Arbeitsstunden in den Bau ihrer neuen Fahrzeughalle investiert. “Mit dieser Eigenleistung sparten wir der Stadt mehrere tausend Euro”, erinnert Rindert.
In diesem Jahr soll die Halle ihren Außenanstrich erhalten und anschließend mit einem großen Fest eingeweiht werden. “Wir wollen damit unser 125-jähriges Wehrjubiläum, das im vergangenen Jahr begangen worden ist, mit allen Helfern und der Bevölkerung würdig nachfeiern.”
Obendrein setzen die Kameraden weiter auf die Nachwuchsarbeit – sowohl in der Kinderfeuerwehr als auch im Jugendbereich. Interessenten seien stets willkommen.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Langenstein wurden befördert:

  • Bob Hilgert und Steffen Stiller zum Oberfeuerwehrmann
  • Melanie Rindert und Bernd Reinert zum Hauptfeuerwehrmann/-frau

Ausgezeichnet wurden für langjährige Mitarbeit in der Feuerwehr:

  • Uwe Berginski für 30 Jahre
  • Ursel Müller und Heike Claßen für 40 Jahre
  • Wolfgang Claßen und Reinhold Berginski für 50 Jahre

Mehr über die Ortsfeuerwehr Langenstein unter www.feuerwehr-langenstein.de

von Dennis Lotzmann
Quelle: Volksstimme

Ausgezeichnete Mitglieder der Ortsfeuerwehr Langenstein. Quelle: Volksstimme

To top