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Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Klein Quenstedt

18.01.2013

Höhere Anforderungen, weniger Leute – mit diesem Problem haben auch die Feuerwehren zu kämpfen. In Klein Quenstedt zeigt sich dies auch in der Statistik.

Ernste Worte findet Ortswehrleiter Edgar Nose in seinem Rückblick. Wie Stadtwehrleiter Harald Böer berichtet, habe Nose den Finger in die Wund gelegt, als er sagte: “Dieser Rückgang ist allein der geringeren Dienstbeteiligung geschuldet.” 520 Dienst- und Ausbildungsstunden haben die Angehörigen der Ortsfeuerwehr Klein Quenstedt 2012 geleistet, das sind 124 Stunden weniger als 2011.
Trotz aller Probleme setzen die Klein Quenstedter weiter auf eine gute Ausbildung und eine gute Qualität der Feuerwehrarbeit. “Das können die Bürgerinnen und Bürger erwarten”, so Nose.
Die Anforderungen an die Wehr steigen von Jahr zu Jahr. So mussten die Angehörigen im Jahr 2012 zu neun Einsätzen ausrücken, davon allein vier zu Großbränden in Halberstadt. “Dafür waren 193 Einsatzstunden erforderlich”, rechnet Nose auf. Noch ein Jahr zuvor war sehr viel weniger zu tun: Da stehen zwei Einsätze mit 18 Stunden in der Statistik. Zu Ausbildung und Einsatz kommen noch 213 Stunden Brandschutzwache im Theater und 200 für die Absicherung des Maifeuers und die Organisation von drei Blutspende-Aktionen im Gerätehaus.
Dass nur 15 Kameradinnen und Kameraden im aktiven Einsatz sind, sei bedenklich. “Zumal von diesen fast niemand im Ortsteil eine Arbeit hat”, sagt Nose. “Mit der Tagesalarmsicherheit sieht es deshalb bei uns sehr schlecht aus.” Stolz sei man auf eine nunmehr seit 15 Jahren hervorragend organisierte Jugendarbeit, betonte der Klein Quenstedter Feuerwehrchef.
Worauf man stolz sein kann, zeigte sich beim Jahresbericht von Mandy Viering, die die Kinder- und Jugendarbeit betreut.
Sie dankte für die vielfältige Unterstützung durch Peggy Prietzel, Jens Hotopp und den Feuerwehr – Förderverein St. Florian Halberstadt. “Ohne diese großzügige Förderung wären so manche Aktivitäten für und mit den Kindern nicht möglich”, sagte Mandy Viering. Zugleich machte sie darauf aufmerksam, dass dringend Führungsnachwuchs für die Kinder- und Jugendfeuerwehr benötigt wird. Sie möchte nicht “als die älteste Jugendfeuerwehrwartin in die Geschichte der Wehr eingehen”.
Ortsbürgermeister Hubertus Baer bedankte sich bei allen Mitgliedern für das ehrenamtliche Engagement, das weit über die allgemeine Feuerwehrarbeit hinausgehe. “Die Feuerwehr ist ein wichtiger Kulturträger im Ortsteil”, betonte er. Das wird sich 2013 in besonderem Maße zeigen, wenn das 125-jährige Bestehen der Wehr gefeiert wird.
Während der Versammlung wurden Alexander Rößling zum Oberlöschmeister und Sebastian Kollhoif zum Hauptfeuerwehrmann befördert und Jörn Winter für seine 30-jährige Mitgliedschaft in der freiwilligen Feuerwehr mit einer Urkunde und einer Anstecknadel geehrt.

Sabine Scholz
Quelle: Volksstimme

Stadtwehrleiter Harald Böer (links) und Ortswehrleiter Edgar Nose (rechts) befördern Alexander Rößling zum Oberlöschmeister. Quelle: Volksstimme

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