15.09.2012
Trockene Theorie stand am Anfang. Aber dann konnten sie zupacken, die elf Mitglieder der Halberstädter freiwilligen Feuerwehr, die am Sonnabend beim ersten gemeinsamen Ausbildungstag von Technischem Hilfswerk (THW) und Feuerwehr dabei waren. Gemeinsam mit der Bergungsgruppe des beim Bund angesiedelten THW ging es an den Bau von Abstützungen und Versteifungen. An einer Station wurden aus Holzbalken entsprechende Stützsysteme gezimmert, an einer zweiten das Einsatzgerüstsystem aufgebaut, das extra für solche Einsätze entwickelt wurde und recht schnell zusammengesteckt werden kann.
“Es geht uns darum, dass wir uns besser kennenlernen und von dem Fachwissen des anderen profitieren”, sagt Thomas Moritz. Der Chef des THW-Ortsverbandes Halberstadt hatte gemeinsam mit Ortswehrleiter Thomas Dittmer diesen Ausbildungstag vorbereitet, dem noch weitere folgen sollen.
Man verfolge mit dieser Zusammenarbeit mehrere Ziele, sagte Moritz. Zum einen wüssten die Feuerwehrleute so besser, über welche Technik das THW verfüge und wann es sinnvoll sei, diese auch bei Brandeinsätzen innerhalb des Stadtgebietes anzufordern. Andererseits hätten Feuerwehr und THW gleichermaßen damit zu kämpfen, dass es zwar “einen sehr hohen Hilfeleistungsanspruch bei den Deutschen” gebe. Andererseits sinke die Bereitschaft, sich selbst ehrenamtlich in diese wichtige Arbeit einzubringen. Zwar seien die Jugendgruppen recht gut genutzt, doch erwachsene neue Helfer oder Feuerwehrleute finde man nur sehr schwer. “Weder uns noch der Feuerwehr nutzen Regelungen wie die des Bundesfreiwilligendienstes”, sagte Thomas Moritz.
Am Sonnabend nun ging es um die Sicherung von Türrahmen und Räumen, die einsturzgefährdet sind. “Ein Szenario, dem Feuerwehrleute durchaus häufiger begegnen”, schätzte Moritz ein. Mit welchen vergleichsweise schnellen Verfahren man Wände, Decken, Türen versteift und sicher stützt, wurde deshalb ausgiebig bis in den Nachmittag hinein trainiert.
Quelle: Volksstimme
Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Halberstadt und des Halberstädter Ortsverbandes des Technischen Hilfswerkes bauen hier eine Stütze aus Holz, um eine durch Betonplatten angedeutete Wand abzustützen. Foto: Robin Schwarzer Quelle: Volksstimme