18.06.2012
15 Kinder und Jugendliche aus Aspenstedt, Athenstedt, dem Schachdorf Ströbeck und aus Sargstedt wollen als Gründungsmitglieder der gemeinsamen Kinder- und Jugendfeuerwehr beitreten. Damit nimmt die Nachwuchsarbeit nun konkrete Formen an.
Vorausgegangen waren dem Treffen in Sargstedt vergleichbare Informationsrunden in den Nachbarorten. “Das ist immerhin schon mal ein sehr positiver Anfang”, freuten sich Marko Brandt als Jugendfeuerwehrwart von Halberstadt und Kathrin Wegener aus Sargstedt. Die 40-Jährige will sich fortan federführend der Aufgabe als Jugendwartin in den vier Ortsteilen annehmen und freut sich bereits auf ihre neue Aufgabe.
Zweimal im Monat, jeweils mittwochs in den ungeraden Kalenderwochen, wollen sich die Kinder und Jugendlichen treffen und als gemeinsame Kinder- und Jugendfeuerwehr ihrer Gemeinden zusammenwachsen. Natürlich sei auch die Zusammenarbeit mit den Jugendwehren in Klein Quenstedt und Langenstein ein festes Ziel, betont die Betreuerin. “Und es können jederzeit weitere Kinder und Jugendliche dazukommen, die Interesse an der Feuerwehr, dem gemeinsamen Miteinander und dem Brandschutz haben”, lädt Kathrin Wegener ausdrücklich ein. Die Altersspanne der Feuerwehrleute von morgen reiche vom sechsten bis zum achtzehnten Lebensjahr!
Marko Brandt gab zu Beginn der ersten gemeinsamen Zusammenkunft schon mal einen kleinen Ausblick auf die geplanten vier Großveranstaltungen im Jahr. So werde es ein gemeinsames Zeltlager geben, einen Exkursionstag sowie Kegeln. Außerdem sei jährlich eine große Frühjahrs-Putzaktion in den Gemeinden geplant, an der sich die Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr beteiligen können.
Absolut im Mittelpunkt sollen aber die Treffen alle 14 Tage stehen, bei denen die Aufgaben der Feuerwehr in kindgerechter Art behandelt würden, betonte Brandt. Das Gewinnen von Nachwuchs sei für die Feuerwehren in den Halberstädter Ortsteilen längst auch eine existenzielle Frage geworden. “In den Reihen der Erwachsenen finden wir kaum noch neue Mitglieder für die Feuerwehr”, skizziert Marko Brandt einen problematischen Fakt. Deshalb sei es um so wichtiger, bei den Kindern möglichst früh die Begeisterung für die Helfer in der Not zu wecken.
Einige der Kinder, die zum Auftakt-Treffen gekommen sind, haben in dieser Frage bereits ziemlich konkrete Vorstellungen. So zum Beispiel Danny, der bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr dabei sein möchte, um zu lernen, wie man anderen Menschen helfen kann. “Und weil es bei der Feuerwehr auch Spaß macht”, wie er herausstellt.
Auch René will etwas lernen – er sieht in der Tätigkeit in der Truppe eine gute und sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Und Jonas will zur Kinder- und Jugendfeuerwehr kommen, weil er “dort etwas lernen kann, was ich vorher nicht wusste und weil es auch Spaß macht, gemeinsam an Wettkämpfen teilzunehmen”, wie er aufzählt. Malte hingegen will erst einmal sehen, wie es bei der Jugendfeuerwehr so ist und ob es wirklich zu ihm passt.
Genau das ist das Ansinnen der Macher: Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, locker und spielerisch Kontakt zur Feuerwehr aufzunehmen. Wer dabei Spaß findet, bleibt und wächst Schritt für Schritt zum Floriansjünger heran. Und wer merkt, dass es doch nicht so ganz das Richtige ist, kann sich problemlos wieder verabschieden.
Viele Gründe also, um erst einmal dabei zu sein. “Und wenn später einige wirklich den Weg zur Feuerwehr finden, wäre es schon ein großer Erfolg”, erinnert Marko Brandt.
Übrigens: Bei der ersten gemeinsamen Zusammenkunft im Gerätehaus der Feuerwehr Sargstedt haben sich die Kinder erst einmal mit der Brandschutzfibel beschäftigt. Sie konnten dabei erste persönliche Erfahrungen einbringen und Neues dazulernen.
Kathrin Wegner ist selbst durch die Schule der Kinder- und Jugendfeuerwehr gegangen, wie sie erzählt: “Ich habe vor 25 Jahren in der damaligen AG Brandschutz begonnen.” Und sie hat, wie es so schön heißt, dabei auf Dauer “Feuer gefangen”. Seither ist sie bei der freiwilligen Feuerwehr aktiv. Nun will die 40-Jährige all ihre Erfahrungen einbringen, um auch die Kinder und Jugendlichen aus den Halberstädter Ortsteilen von der schönen Aufgabe bei der Feuerwehr zu begeistern und die Flamme der Begeisterung bei ihnen zu entfachen.
Die neue Jugendfeuerwehr kommt am Mittwoch um 16.30 Uhr wieder in Sargstedt zusammen. Interessenten sind dazu willkommen.
Quelle: Volksstimme
Die neu gegründete Kinder- und Jugendfeuerwehr von Sargstedt, Aspenstedt, Athenstedt und Ströbeck mit den Gründungsmitgliedern und den Betreuern: Jens Zimmermann, Jens Ebermann sowie dem städtischen Jugendfeuerwehrwart Marko Brandt (hinten v.l.) und Kathrin Wegener (r.). Ihre Stellvertreterin Manuela Bache fehlte beim Fototermin
Foto:H. Kosubeck
Quelle: Volksstimme