07.02.2012
“Trotz einiger personeller Probleme sind wir auf einem guten Weg.” Diese Einschätzung formulierte Ortswehrleiter Thomas Küppers während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Emersleben. Gleichwohl bleiben die Themen Personalausstattung und Nachwuchsgewinnung weiter im Fokus der Arbeit der ehrenamtlich tätigen Brandschützer, betonte Küppers.
Aktuell zähle die kleine Ortswehr lediglich 14 Mitglieder im aktiven Einsatzdienst, erinnerte der Oberbrandmeister. Folglich sei es unmöglich, die Einsatzbereitschaft einer kompletten Löschstaffel mit sechs Angehörigen rund um die Uhr personell zu gewährleisten. “Dennoch müssen die Einwohner in unserem Halberstädter Ortsteil keineswegs befürchten, dass im Ernstfall keine Hilfe von der Feuerwehr kommt”, betont der Wehrleiter. Auch im zurückliegenden Jahr habe sich die abgestimmte Ausrückeordnung mit der Feuerwehr Halberstadt bewährt – dadurch sei stets gesichert gewesen, dass ausreichend Personal vorhanden war.
Unterm Strich wurde die Ortsfeuerwehr Emersleben im Jahr 2011 zu 14 Einsätzen gerufen. Dabei, so Küppers mit Blick auf die Einsatzstatistik, habe es sich um das Absichern von zwei Verkehrsunfällen und die Beseitigung eines Sturmschadens gehandelt. Obendrein sei die Wehr zu acht Fehlalarmen – ausgelöst von automatischen Brandmeldeanlagen im Gewerbegebiet – ausgerückt. “Überdies wurden unsere Mitglieder zu einem Dachstuhlbrand in Schwanebeck sowie zu zwei Großbränden in Halberstadt hinzugerufen”, erinnerte der 52-jährige Wehrleiter.
Damit sei erneut deutlich geworden, dass die Ortswehr trotz ihrer vergleichsweise dünnen Personaldecke unverzichtbarer Bestandteil im Rettungs- und Hilfeleistungsnetz ist.
Besonders erfreut zeigte sich Wehrleiter Küppers mit Blick auf die Entwicklung bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr, bei der es wieder bergauf gehe. Im vergangenen Jahr seien verschiedene Veranstaltungen organisiert worden, um Kinder und Jugendliche für die Mitarbeit bei der Feuerwehr zu gewinnen – mit Erfolg, wie Küppers zufrieden hervorhob.
“Von besonderer und ganz entscheidender Bedeutung war es, die Kameradin Melanie Kohlmeister von der Halberstädter Feuerwehr für die Tätigkeit als Jugendfeuerwehrwartin in Emersleben zu gewinnen.” Ein Wechsel, dessen positive Auswirkungen nicht lange auf sich warten ließen: Mit 14 Mitgliedern in der Kinder- und Jugendfeuerwehr sei nun wieder ein kontinuierliches Arbeiten möglich.
Dabei setzen die Emerslebener Wehrmitglieder bewusst auf die Zusammenarbeit mit Feuerwehren in der Nachbarschaft, wie Thomas Küppers betont: “Bei unserem Schnuppertag haben wir uns mit der Feuerwehr in Groß Quenstedt zusammengetan.” “Diese Kooperation und Zusammenarbeit trägt Früchte und hilft letztlich beiden Feuerwehren”, betonte auch der Groß Quenstedter Wehrleiter Eric Walter in seinem Grußwort an die Kameraden im Nachbarort.
“Mit Jeniffer Wege und Tobias Hafert haben wir zwei neue Mitglieder gewinnen können”, bilanzierte Küppers zufrieden. Das Duo habe vor wenigen Tagen die Ausbildung zur Truppfrau und zum Truppmann begonnen.
Aber nicht nur die unmittelbare Feuerwehrarbeit stand 2011 im Mittelpunkt der Aktivitäten. Große Unterstützung leisteten die Angehörigen der Ortswehr auch rund um die 875-Jahr-Feier und beim rnittlerweile vierten Osterfeuer des kleinen Halberstädter Ortsteils.
In seinen Dank an alle Mitglieder der Ortswehr schloss Thomas Küppers die Unterstützung durch den Halberstädter Feuerwehr-Förderverein “St. Florian” ausdrücklich mit ein: “Dessen finanzielle und materielle Zuwendungen helfen uns sehr, die umfangreichen Aufgaben zu bewältigen.”
Stadtwehrleiter Harald Böer nahm die Gelegenheit wahr, Jugendfeuerwehrwartin Melanie Kohlmeister im Rahmen der Jahreshauptversammlung die Berufungsurkunde zu überreichen. Marko Brandt, seines Zeichens Jugendfeuerwehrwart der Stadtwehr Halberstadt, bedankte sich bei ihr mit einem Blumenstrauß sehr herzlich.
Stadtwehrleiter Harald Böer nutzte die Jahreshauptversammlung zugleich, um Martin Rapmund für dessen mittlerweile 40-jährige Mitgliedschaft in der freiwilligen Feuerwehr zu danken. Böer überreichte im Auftrag von Oberbürgermeister Andreas Henke die Anstecknadel sowie die Urkunde des Landes Sachsen-Anhalt an Ehrenwehrleiter Martin Rapmund.
Quelle: Volksstimme