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Großübung der Halberstädter Feuerwehr und des DRK-Kreisverbandes

16.04.2010

3 “Opfer” und 23 engagierte Helfer

Am Freitag um Punkt 10.40 Uhr: Alarm im Martineum! Die Sirenen rufen nach der Feuerwehr, Schüler und Lehrer müssen sofort das Haus verlassen. Das Szenario war zwar nur eine Übung, aber eine ganz besondere.

Die gemeinsame Großübung der Halberstädter Feuerwehr und des Kreisverbandes Quedlinburg-Halberstadt des DRK sollte nicht nur überprüfen, wie schnell die Feuerwehrleute vor Ort sind und ob die Evakuierung reibungslos klappt. Die klappte, doch drei Schüler blieben hilflos zurück. Die simulierte Verpuffung mit Feuerausbruch hinterließ im Physikraum im obersten Stockwerk drei Schwerverletzte. Die Schüler Anne Werner, Jennifer Kischel und Maximilian Schinke hatten bei der vermeintlichen Havarie mittlere und schwere Verbrennungen erlitten, bzw. lagen bewusstlos im Fachkabinet. Gekonnt geschminkt mit roter Farbe am Kopf, Armen und Händen sahen die drei schon ein bisschen gruselig aus.
Marco Rach vom DRK erläuterte das Ziel der Übung: “Die 23 jungen Sanitäter des Martineums sollten demonstrieren, wie sie ihren verunglückten Mitschülern erste Hilfe leisten, noch bevor Feuerwehr und Notarzt vor Ort sein können”
Der DRK-Kreisverband setzt gezielt auf Nachwuchs. Die Mitglieder des Jugendrotkreuzes gehen in die Schulen und suchen interessierte junge Leute, die sich zu Sanitätern ausbilden lassen. “Resonanz und Interesse sind groß, und wir werden sehr gut unterstützt”, weiß Rach aus Erfahrung. Die Ausbildung erfolgt in der Schule, Förder- und Freistunden werden dafür genutzt. Die Ausbildung wird mit einem 16-Stunden-Kurs für Erste Hilfe abgeschlossen. “Doch die Fort- und Weiterbildung geht kontinuierlich weiter, denn nur Erlerntes, was man ständig übt und wiederholt, bleibt haften”, sagt Rach. Und so wurde die gestrige Feuertaufe für die 23 Jungsanitäter des Martineums zu einer echten Bewährungsprobe, die sie bestens bestanden haben. Während die meisten Schüler und Lehrer bereits den Sammelpunkt Domplatz erreicht hatten, wurden Jennifer, Anne und Maximilian im Physikraum fachkompetent geholfen, so gut eben, wie es in einer solchen Situation möglich ist. Die Feuerwehrleute waren schnell am Unglücksort. Sie kletterten auf der Feuerleiter über das Fenster an der Bödcherstraße in den Klassenraum. Die “Opfer” und ihre Retter waren rundum zufrieden über den Ablauf. Das Ganze nennt sich übrigens “Praktische Implementierung eines Schulsanitäterdienstes als Ersthelfer an der Schule”. Man muss wohl nicht wissen, was das auf Deutsch heißt, nur, dass die kompetente Erste-Hilfe-Leistung als erstes Glied der Rettungskette im Ernstfall klappt.
Die theoretische Ausbildung der Schulsanitäter ist kostenfrei. Die jungen Helfer erhielten außerdem ein Starterset für die Grundausstattung im Wert von 150,- €, gesponsert vom Landesverband des Jugendrotkreuzes. 


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  • Die Retter von der Halberstädter Feuerwehr kamen über die Feuerleiter durch das Fenster in den Physikraum, um die "Verletzten" zu evakuieren.brFoto: Volksstimme
  • Maximilian Schinke, Anne Werner und Jennifer Kischel waren froh, dass sie nur in einer Übung "Opfer" sein mussten.brFoto: Volksstimme
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