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Silvester 2008 in der Feuerwache am Breiten Tor 2 in Halberstadt

Silvester 2008 in der Feuerwache am Breiten Tor 2 in Halberstadt

31.12.2008

Silvester und das neue Jahr mit Freunden oder der Familie feiern beziehungsweise begrüßen: Für Frank Poerschke in diesem und bereits viele Jahre immer mal wieder überhaupt kein Thema. Damit kann der Halberstädter mittlerweile ganz gut leben. Für seinen Traumjob allemal. Seit 1986 ist Frank Poerschke Feuerwehrmann – seit 1991 von Beruf. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag wachte er mit weiteren vier Feuerwehrmännern wieder über die Sicherheit der Halberstädter. 24 Stunden Dauerdienst von 7 bis 7 Uhr.
“Meine Frau und die drei Kinder verstehen, dass ihr Papa so alle zwei Jahre Weihnachten oder Silvester nicht zuhause sein kann. Das erleichtert vieles”, so Poerschke. Und so ganz ohne Familie ist er an diesen Feiertagen ja auch nicht, wie er zugibt. Die Wache sowie die Frauen und Männer, die dort hauptberuflich oder freiwillig ihren Dienst versehen, sind für Frank Poerschke im Lauf der Jahre zu einer Art Familie geworden.
“Wir verstehen uns sehr gut. Hier kann man sich auf den anderen hundertprozentig verlassen. Das darf auch gar nicht anders sein. Schließlich verlassen sich die Leute darauf, dass ihnen in Notlagen schnell geholfen wird. Wir sind nicht nur einfach Kollegen, sondern Freunde.” Auch das hilft über den Trennungsschmerz hinweg. Ein bisschen wird natürlich auch in der Feuerwache am Breiten Tor das neue Jahr begrüßt, wenn nicht gerade ein Einsatz ansteht. Natürlich wird ohne Alkohol angestoßen.
Große Einsätze hat es für Frank Poerschke in den vergangenen Jahren in der Silvesternacht nicht gegeben. “Die Leute sind schon recht vernünftig”, berichtet er. So war es auch in der ersten Nacht des neuen Jahres. Zwölfmal musste der Wehr ausrücken. Im Grunde harmlose Sachen. Papierkorbbrände, ein Bussard und eine Ente – beide verletzt – wurden geborgen und zum Tierarzt gebracht, ein Altkleidercontainer brannte und eine Decke in der seit Jahren leerstehenden Friedensschule fing Feuer. Zum großen Teil alles durch Feuerwerk verursacht. 

In Sekundenschnelle sind Frank Poerschke und seine Kollegen einsatzbereit. Foto: Volksstimme

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