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Sonderalarmplan für Schloss Wolfsburg nach Halberstädter Vorbild

30.05.2007

Wenn’s brennt: Feuerwehr rettet teure Kunst zuerst – Sonderplan Kulturgutschutz regelt die Evakuierung.
Alarmplan Schloss: Wenn’s brennt, hat die Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Doch was zuerst retten, was erst mal liegen lassen unter den tausenden Kunstwerken? Die Antwort gibt der neue Sonderplan Kulturgutschutz, den die Feuerwehr und Kulturverwaltung vorstellten. Deren Leiter Günter Pawel: ” Durch Feuer oder Wasser werden immer wieder Kulturgüter zerstört. Nun weiß die Feuerwehr was wichtig ist!”

Angeregt durch die Feuerwehr Halberstadt machte sich die Berufsfeuerwehr vor 3 Monaten an die Arbeit. Mit Mitarbeitern von Städtischer Galerie und Kunstverein legten die Fachleute fest, welche Kunstwerke zuerst zu retten sind. Galerie-Leiterin Dr. Susanne Pfleger: “Emil Schumacher, Bernhard Schultze, Andy Warhol – manche Bilder sind eine Million Euro wert. Andere Drucke gibt es dagegen in hoher Stückzahl.” Das gilt ebenso für Kunstverein und Stadtmuseum.
Der Kulturgut-Schutzplan umfasst auch wichtige Hinweise, wie die einzelnen Werke gesichert und anzufassen sind. Rainer Koch (Berufsfeuerwehr) ist froh über den Leitfaden: “Kunst ist relativ. Was wir schön finden, muss nicht unbedingt wertvoll sein.” Übrigens: Plan hin oder her, natürlich werden Menschen im Schloss immer zuerst gerettet.
Dr. Pfleger ist “heilfroh, dass es die Liste gibt”, fügt aber hinzu: “Hoffentlich wird sie nie gebraucht.” 

Kunst muss geschützt werden: Feuerwehr und Kulturamt stellten im Schloss den Kulturgut-Schutzplan vor – passenderweise vor dem Kunstwerk “Flamme der Revolution”. Foto: Hensel

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