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Jahresbericht der Feuerwehr Halberstadt – Personalnotstand bei der Feuerwehr

09.02.2007

 Brenzlige Situationen hatten die Mitglieder der Halberstädter Feuerwehr im vergangenen Jahr wieder einige zu meistern. Gott sei Dank blieb ihnen eine erspart: Alarmiert zu werden und niemand ist da, um auszurücken. Obwohl das Krisenszenario angesichts der akuten Personalnot nicht so weit hergeholt ist.
Feuerwehrchef Harald Böer berichtet, dass die Freiwillige Feuerwehr Halberstadt mit 46 aktiven Kameraden unterbesetzt ist. “Für eine Kreisstadt mit fast 40.000 Einwohnern wären doppelt so viele Feuerwehrleute notwendig, um die Sicherheit jederzeit gewährleisten zu können”, so Harald Böer. Immerhin habe die Wehr ein 8224 Hektar umfassendes Areal zu betreuen. Gefahrenschwerpunkte seien 33 Pflegeheime, 28 Lehr-und Ausbildungsstätten, 18 Beherbergungsstätten und 145 Gaststätten. Alles in allem Einrichtungen, in denen sich bis zu 16.000 Menschen aufhalten können. Zwar habe sich erfreulicherweise der Generationswechsel in der Wehr vollzogen, aber auch die Jugendwehr sei mit 28 Kameraden unzureichend besetzt.
Zeit, um die Hände in den Schoß zu legen, hatten die Aktiven in Halberstadt im vergangenen Jahr nicht. Die Zahl der Einsätze stieg von 866 auf immerhin 956. 2.531 Stunden investierten die Mitglieder der Wehr um 164 Klein – und Großbrände zu löschen sowie für 654 Hilfeleistungen. 19 Personen retteten die Männer. Einem Brandschaden von 54.6218 € stehen erhaltene Werte von 2,58 Millionen € gegenüber, so die beeindruckende Bilanz.
Die deutliche Zunahme von Einsätzen resultiere aus der Vogelgrippe. “Jeder Vogelfund wurde uns gemeldet, und wir mussten als Dienstleister die Kadaver entsorgen. Das war schon eine richtige Hysterie”, berichtet der Feuerwehrchef. Zahlreiche schwere Verkehrsunfälle hätten die Wehr im zurückliegenden Jahr beschäftigt. “Vor allem der Unfall auf der B 81 zwischen Halberstadt und Emersleben mit vier Toten, der Unfall am Bahnübergang in der Trauteweinstraße und der auf der B 81 zwischen Halberstadt und Wilhelmshöhe mit jeweils zwei Toten seien sehr dramatisch gewesen.”
Eine gute Ausbildung habe bei der Feuerwehr oberste Priorität, betont Harald Böer. Hauptberufliche Wachbereitschaft und freiwillige Wehr hätten 2006 immerhin 3.945 Stunden dafür investiert, um auf den Ernstfall bestens vorbereitet zu sein. “Wichtig ist aber auch die Vorbeugung und Aufklärung”, so der Feuerwehrmann. Und damit könne man nicht früh genug beginnen. Etwa 1.000 Schul- und Kindergartenkinder besuchten die Wache.

Fakten und Zahlen:

  • Fünf Großbrände
  • 30 Personen aus Notlage befreit
  • 142 Tierkörperbeseitigungen
  • 155 Fundtiere aufgegriffen
  • 138 Fehlalarme
  • 699 Handfeuerlöscher überprüft
  • 1.044 Stunden Feuersicherheitswachen
  • Jugendwehr investierte 2.686 Stunden in die Ausbildung
  • Hauptberufliche Wachbereitschaft: 18 Feuerwehrleute
  • Ortswehr Emersleben: 16 Aktive, 6 Jugendwehr
  • Ortswehr Klein Quenstedt: 20 Aktive, 10 Jugendwehr 
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