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Einsatzübung technische Hilfeleistung

07.11.2006

 Nachdem im 2. Halbjahr 2006 der Ausbildungsschwerpunkt auf die Technische Hilfeleistung gelegt wurde, erfolgte am 7.11. die halbjährliche Einsatzübung als Höhepunkt im Ausbildungsdienst. Die angenommene Lage erforderte dann auch Einsatzhandlungen auf dem Gebiet der Technischen Hilfeleistung.
Bei Arbeiten im Freilager ist mangels Sicherung ein 7 m³ – Container, der mit Bauschutt beladen war, umgestürzt. Die beiden sich in direkter Nähe befindlichen Arbeiter wurden dabei verletzt, einer unter dem Container eingeklemmt. Vor den Containern waren einige Behälter abgestellt, die beim Umsturz dieser in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Behälter wurden zwar nicht zerstört, wiesen aber leichte Undichtigkeiten auf und waren markiert mit einem Piktogramm für ätzende Stoffe.
Zum Einsatz kamen das TLF 16, LF 16/12, LF 16 TS, T 4 – Pritsche von der Ortswehr Halberstadt und das HLF der hauptberuflichen Wachbereitschaft unter der Einsatzleitung des Zugführers Kameraden Candy Eitz.
Nach dem Eintreffen der Kräfte am Einsatzort wurde als erste Maßnahmen die Sicherung der Einsatzstelle, einschließlich der Ausleuchtung, vorgenommen. Eine Befragung des vor Ort befindlichen Abteilungsleiters des Betriebes brachte schnell Klarheit über die Situation, die örtlichen Gegebenheiten und den Inhalt der Behälter (verdünnte Salzsäure).
Der Rettung der Personen kam die höchste Priorität zu. Die mit Atemschutz ausgerüsteten Trupps stellten am Container fest, dass eine Person frei lag. Diese konnte ohne Probleme sofort aus dem Gefahrenbereich gerettet werden. Sie wurde dem Rettungsdienst übergeben. Die zweite Person war am rechten Oberarm vom Container eingeklemmt. Die Befreiung würde Zeit in Anspruch nehmen. Es wurde sich dann entschieden die tragbaren Salzsäurebehälter aus dem Gefahrenbereich zu entfernen um die Gefahr für die eingeklemmte Person zu verringern. Unter Vornahme eines Schutzrohres konnte dies schnell umgesetzt werden.
Für die Befreiung der eingeklemmten Person wurden Luftkissen eingesetzt, um den Container anzuheben. Der Einsatz der Luftkissen stellte sich aber als recht schwierig dar, weil es kaum Möglichkeiten gab die Kissen effektiv anzusetzen. Weiterhin musste unbedingt darauf geachtet werden, dass der Container gerade angehoben wird, um weitere Schädigungen des Verletzten zu vermeiden. Schließlich gelang es die Luftkissen richtig unter den Container auszurichten und nach dem Anheben und Unterbauen konnte die Person gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden.
In der anschließenden Auswertung konnte die hohe Einsatzbereitschaft der eingesetzten Kräfte festgestellt werden. Die Einsatzaufgabe wurde mit Erfolg erfüllt. Die erstmals eingesetzte neue Nachweistafel für die Atemschutzüberwachung hat sich sehr gut bewährt und wird in Zukunft sicher gute Dienste leisten.
Da Übungen immer einen Lerneffekt haben sollen, wurden auch kritische Punkte angemerkt. Der Einsatz der Luftkissen hat zwar zum Erfolg geführt, war aber zeitintensiv. Ein Ausweichen auf andere Hebegeräte, z.B. Büffelwinden, hätte wahrscheinlich besser zum Einsatzerfolg geführt, wie Candy Eitz im Nachhinein selbst anmerkte. Auch die Abstimmung zwischen den Kräften unter Atemschutz und denen außerhalb des Gefahrenbereichs war nicht optimal. Hier müssen die Atemschutzträger durch eine bessere Bereitstellung des erforderlichen Materials durch die anderen Einsatzkräfte mehr entlastet werden.
Alles in allem haben die positiven Erkenntnisse überwogen und die Einsatzübung war ein großer Erfolg. Die Kameraden möchten sich nochmals beim Stadt- und Landschaftspflegebetrieb (Stala) für die Bereitstellung des Betriebsgeländes bedanken. Besonderer Dank geht dabei an Herrn Greulich und Herrn Hellmund die bei der Vorbereitung bzw. der Durchführung der Übung aktiv beteiligt waren.

Thomas Dittmer
Ortswehrleiter


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