17.06.2006
Feuerwehrfahrzeuge mitten im Stadtzentrum. Doch nicht ein Einsatz war die Ursache, sondern das 15-jährige Bestehen der Kreisjugendfeuerwehr. Was die Jugendlichen demonstrierten erstaunte viele Passanten.
Die Minis ließen selbst die Jugendlichen schmunzeln, als sie eifrig zeigten, was bei einem Brand zu tun ist: Melden des Feuers und Löschen. In diesem Fall mit Gießkanne – die Sechsjährigen waren fit, schließlich sind sie “Kleine Feuerlöscher”.
Noch sind so junge Mitglieder wie in Klein Quenstedt bei den Feuerwehren selten. Doch viele Kinder und Jugendliche haben hier eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung gefunden. “Gegründet wurde die Kreisjugendfeuerwehr 1991”, berichtet Peggy Prietzel vom Kreisverband. Die Jugendwehren Halberstadt, Pabstorf, Wegeleben, Hessen und Osterwieck waren die ersten Mitglieder, sie zählten 58 Jugendliche in ihren Reihen. “Heute sind wir 30 Wehren mit 285 Kindern und Jugendlichen”, sagt Peggy Prietzel.
Schnell entwickelte sich das Miteinander. 1993 wurde die Jugendordnung der Kreisjugendfeuerwehr verabschiedet, sportliche Wettkämpfe und Zeltlager gehörten zum Jahresprogramm, aber auch Weiterbildungen. “Die Hilfe untereinander ist auch sehr wichtig”, erklärt Holger Rücker. Der Halberstädter ist seit vier Jahren Kreisjugendfeuerwehrwart.
“Wir haben uns die allgemeine Jugendarbeit auf die Fahnen geschrieben”, sagt Rücker, “jeder weiß doch, dass für unsere Kinder und Jugendlichen zu wenig Freizeitmöglichkeiten geboten werden.” Da sind Ausflüge ins SeaLand, ins Kino oder zum Bowlen, Orientierungsmärsche, Grillabende und Sommercamp willkommene Abwechslung, ergänzt Prietzel. Doch die Jugendarbeit besteht nicht nur aus Sport, Spiel und Spaß. “50 Prozent der Arbeit ist feuer-wehrtechnische Ausbildung”, sagt Rücker und verweist auf die Schulungen, bei denen die Verhaltensregeln in Gefahrensituationen ebenso vermittelt werden wie die Handgriffe der Ersten Hilfe, der Umgang mit Technik und Ausrüstung wird geübt.
Informationsstände gaben am Sonnabend im Stadtzentrum einen Überblick, Schauübungen zeigten, welche Handgriffe man beherrschen muss, beim Schlauchkegeln war Geschicklichkeit gefragt, ebenso beim Nachmachen der gängigen Knoten. Mit Wissensquiz, Mal- und Bastelstraße versuchten die Jugendlichen aus Halberstadt, Osterwieck, Dedeleben, Wülperode, Wegeleben, Harsleben, Schauen und Klein Quenstedt das Interesse der Passanten zu wecken. Das gelang nicht immer, aber einige blieben doch stehen und informierten sich. “Jeder denkt nur an die Feuerwehr, wenn er selbst in einer prekären Lage steckt”, sagte Rücker. “Mit dem Gedanken, selbst in der Wehr aktiv zu werden, befassen sich wenige. Zu wenige.
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