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Halberstädter Feuerwehr zieht Jahresbilanz

11.02.2006

Nach der Bilanz der Halberstädter Feuerwehr hat sich die Zahl der Großbrände von zwei im Jahr 2004 auf vier verdoppelt. Statistisch gesehen zählen alle Brände dazu, die mit mehr als zwei C-Rohren gleichzeitig gelöscht werden.
Besonders dramatisch war der Brand des Halberstädter Obdachlosenheims, bei dem Anfang Dezember neun Menschen ums Leben gekommen waren. “Dieser Einsatz war besonders schlimm, weil wir den Menschen nicht mehr helfen konnten”, sagt Feuerwehrchef Harald Böer. Es war mit Abstand der folgenschwerste Einsatz des Jahres.
Insgesamt wurde die Feuerwehr im vergangenen Jahr 866-mal alarmiert. 2004 waren es noch 925 Einsätze. Die allgemein rückläufige Tendenz der Einsätze ergebe sich aus dem Rückgang der so genannten technischen Hilfeleistungen durch die Feuerwehr. Waren es 2004 noch 695 Einsätze, so waren es im vergangenen Jahr 613. Die Zahl an “Unwettereinsätzen” hat sich ebenfalls fast verdoppelt. Sie stieg von 34 Einsätzen im Jahr 2004 auf 54. Besonders lobte Harald Böer den Einsatz der freiwilligen Feuerwehren, ohne deren Unterstützung die Fülle an Aufgaben hätte nicht bewältigt werden können. “Auch den Chefs der vielen Ehrenamtlichen sei gedankt. Sie zeigten bisher immer Verständnis. Auch wenn unsere Kameraden zu einer 14-tägigen Weiterbildung mussten.”
Brandursache Nummer Eins sei nach wie vor die “offene Flamme”. Ein typisches Beispiel sind die Wertstoff-Containerbrände, die freilich nicht von allein brennen. Vor allem zum Jahreswechsel gehen sie in Flammen auf, weil Kinder gerne Knaller und Pyrotechnik darin zünden. “Gerade in der Adventszeit häufen sich die Einsätze. So brannte es im vergangenen Jahr auch in der Staatsanwaltschaft”, erklärt Harald Böer. Werktags ist die Stadtwehr rund um die Uhr mit fünf hauptberuflichen Kameraden besetzt. Am Wochenende haben immer vier Feuerwehrmänner 24-Stunden-Bereitschaft. “Insgesamt hat die Stadtfeuerwehr 18 festangestellte Feuerwehrmänner”, sagt Böer. Sorgen um den Nachwuchs plagen ihn nicht. “In allen Ortswehren freuen wir uns über reges Interesse an der Jugendfeuerwehr.” Die technische Ausstattung sei in den Ortsfeuerwehren Halberstadt und Klein Quenstedt bereits zufriedenstellend. “Außer in Emersleben. Hier brauchen wir dringend ein neues Löschfahrzeug.” Der alte W50 habe seine besten Tage hinter sich. Eine Fördermittelzusage seitens des Landes liege der Wehr bereits vor. Im Jahr 2005 entstand bei den Bränden ein Schaden von 722 220 € (2004 waren es 211 150 €.
Die Kameraden befreiten im vergangenen Jahr 44 Menschen und 46 Tiere aus einer Notlage. 76-mal gab es blinden Alarm sowie 58 Fehlalarme (2004 waren es 70) von Brandmeldeanlagen. “Die Zahl ist geschrumpft, weil die Technik der Anlagen immer besser wird”, erklärt Böer. 

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