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Fahrzeuglackierer will künftig Menschen retten

15.06.2005

“Ich will Feuerwehrmann werden.” Ein Wunschberuf bereits für viele Knirpse. Nur wenige erfüllen sich schließlich diesen Traum. Robert Möller hingegen hatte daran nie einen Gedanken verschwendet. Zumindest hat es ziemlich lange gedauert, bis es soweit war. Immerhin 24 Jahre. “Ich habe bisher nichts mit der Feuerwehr zu tun gehabt”, gesteht der junge Mann. Und dann geht es bei ihm sofort in die Vollen. Der Halberstädter fängt nicht bei der freiwilligen Feuerwehr an und geht damit den klassischen Weg einer Feuerwehr-Karriere. Bei ihm ist es gleich die Berufsfeuerwehr.
Robert Möller drückt seit 1. April wieder die Schulbank. In der Katastrophenschutzschule des Landes Sachsen-Anhalt in Heyrothsberge absolviert der junge Mann eine Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann. Dabei hatte er eine abgeschlossene Berufsausbildung. Eine Lehre als Fahrzeuglackierer hat er in seiner Heimatstadt erfolgreich abgeschlossen und in diesem Job in mehreren Unternehmen gearbeitet. Dann kam der Einschnitt. Es musste sich was ändern.
Robert Möller bewarb sich um die Ausbildungsstelle bei der Stadt Halberstadt. In den Schoß fiel die ihm allerdings nicht. Stress war angesagt. Immerhin bewarben sich 39 andere junge Männer ebenfalls um die heißbegehrte Beamtenstelle. Um das Ziel zu erreichen, mussten einige Hürden gemeistert werden. Ausdauer und Kraft wurden getestet. “Da floss so mancher Schweißtropfen”, sind die Erinnerungen bei Möller noch frisch. Die Höhentauglichkeit musste beim Besteigen einer 30 Meter langen Drehleiter bewiesen werden, ebenso handwerkliches Geschick. Schließlich schmolz die Zahl der Bewerber auf zehn zusammen. Robert Möller war noch dabei. Ein Wissens- und Psychologietest brachte Klarheit. Nur einer kann der Beste sein. In diesem Fall war es Robert Möller. Warum der ganze Stress?
“Ich wollte mich verändern. Nicht zuletzt wegen der Gesundheit, die beim Lackieren doch leidet. Da erfuhr ich von der Stellenausschreibung und habe mich beworben”, sagt Robert Möller. In den kommenden 18 Monaten wird der Halberstädter seine Heimatstadt vorwiegend an den Wochenenden sehen. “An der Schule in Heyrothsberge erfahre ich zurzeit viel Neues, aber es macht Spaß, und das ist wichtig. Ich habe meinen Entschluss nicht bereut.”
Glückwünsche zum erfolgreichen Neustart erhielt Robert Möller von Dr. Michael Haase, der ihm in Vertretung des Oberbürgermeisters die Berufungsurkunde in das Beamtenverhältnis auf Widerruf überreichte. “Ich bin froh über jede Ausbildungsstelle, die die Stadt zur Verfügung stellen kann”, sagte Haase. Für die nicht leichte Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann wünschte er Robert Möller viel Erfolg. 

Dr. Michael Haase (l.) und P. Kuschel (r.) von der Stadtverwaltung überreichten Robert Möller den Ausbildungsvertrag zum Berufsfeuerwehrmann.

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