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SPD-Landeschef Manfred Püschel besuchte Halberstädter Feuerwehr

12.03.2004

Nachwuchsprobleme standen im Mittelpunkt eines Gespräches, das SPD-Landeschef und Fraktionsführer im Landtag Sachsen-Anhalts, Manfred Püchel, während seines Halberstadt-Besuches mit dem Stadtwehrleiter Harald Böer führte. Der Freiwilligen Feuerwehr Halberstadt fehlt es an aktiven Mitgliedern. Eigentlich müssten in den Reihen der freiwilligen Wehr der Kreisstadt mindestens 80 Männer beziehungsweise Frauen ihren Dienst versehen, um die Einsatzbereitschaft in der Kreisstadt gewährleisten zu können. Zurzeit sind es aber nur 30, berichtete Harald Böer. Auf mangelnde Nachwuchsarbeit könne man dieses Problem nicht zurückführen, unterstrich der Wehrleiter. Immer wieder sei man in Kindergärten und Schulen präsent, um für die Feuerwehr Kinder und Jugendliche zu begeistern. Eine Rechnung, die weitgehend auf ginge, sagte Böer. Doch spätestens, wenn die Jugendlichen die Schule verlassen und eine Lehrstelle suchen, sind sie für die Feuerwehr verloren, weil sie in der Region keine Lehrstelle finden. Aus diesem Grund habe man bereits die Kontakte zur örtlichen Wirtschaft geknüpft. In Gesprächen mit der größten Wirtschaftsvereinigung im Landkreis Halberstadt, der Roland-Initiative, sei man auf dem richtigen Weg. Die Unternehmen sagten ihre Bereitschaft zu, jugendlichen Feuerwehrmitgliedern verstärkt Lehrstellen anzubieten, damit diese nicht abwandern. Nachdem bereits in der Volksstimme über die Nachwuchsprobleme der Halberstädter Feuerwehr berichtet wurde, hätten sich zahlreiche Leute für eine Mitarbeit interessiert. Ernst gemeint waren die meisten Anfragen jedoch nicht, grenzte Harald Böer ein. Bei den meisten stand die Frage nach dem Verdienst für die ja ehrenamtliche Arbeit im Vordergrund. Manfred Püchel regte an, die Mitarbeiter in der Stadtverwaltung und in den städtischen Betrieben für eine Mitarbeit bei der Feuerwehr zu begeistern. Das sei bereits versucht worden, entgegnete Böer. Allerdings mit geringem Erfolg. “Wer im öffentlichen Dienst beschäftigt ist, hat Arbeit vor Ort, die sicher ist. Da kann man auch was für die Sicherheit der Bürger tun”, sagte Püchel. Der Politiker setzt aber auch auf das weibliche Geschlecht. Im Land Sachsen-Anhalt gebe es viele gute Beispiele dafür, dass Frauen im aktiven Dienst der Feuerwehr sehr gute Arbeit leisten. Da gäbe es sicher auch in einer 40.000 Einwohner zählenden Stadt wie Halberstadt noch Reserven zu erschließen, vermutete Püchel.

Manfred Püschel (links) und Harald Böer diskutierten unter anderem über Nachwuchssorgen, die die Feuerwehr plagen.

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