31.01.2004
Über Mangel an Arbeit hatte die Feuerwehr im vergangenen Jahr nicht zu klagen, wie Amtsleiter Harald Böer bei der Vorstellung der Einsatzstatistik 2003 feststellte. Immerhin schrillte die Alarmglocke im Durchschnitt zwei- bis dreimal pro Tag, im gesamten Jahr hieß das für die Feuerwehrleute in Halberstadt 945-mal zu Einsätzen auszurücken. 30 mehr als im Vorjahr. Darunter befanden sich 144 Brandeinsätze und 713 Hilfeleistungen. Um dieses immense Pensum zu sichern, waren die Feuerwehrleute 2526 Stunden im Einsatz. Schnelles Handeln sicherte Werte im Umfang von etwa 3,9 Millionen Euro. Werte von zwei Millionen Euro wurden hingegen ein Raub der Flammen. Für 72 Aktive, die die verantwortungsvolle Tätigkeit bei der Feuerwehr ehrenamtlich absichern, geht dieses Engagement bereits an die Grenzen Leistungsfähigkeit. “Es fehlt einfach an Personal”, stellte Harald Böer fest. Allein in der Ortswehr Halberstadt, wo in zwei Löschzügen lediglich 40 Aktive ihren Dienst versehen, fehlen mindestens 42 Feuerwehrmänner. In Emersleben müssten eigentlich 18 Feuerwehrmänner einsatzbereit sein, tatsächlich sind es 14. Nur in Klein Quenstedt wird die Mindestanforderung von 18 Aktiven erfüllt. Vor allem tagsüber sei die Einsatzbereitschaft problematisch. “Die Einsatzfrist von 12 Minuten ist mit der freiwilligen Wehr nicht abzusichern”, sagte der Amtsleiter. Da unterscheide man sich wenig von den übrigen Feuerwehren im Landkreis, die ebenfalls mit diesem Problem zu kämpfen haben. Rund um die Uhr sei eigentlich nur die hauptberufliche Wachbereitschaft einsatzfähig, in der 18 Berufsfeuerwehrmänner ihren Dienst versehen. In Schichten zu je fünf Mann eingeteilt, wachen sie an 365 Tagen über die Sicherheit der Bürger. Bei größeren Einsätzen würden sie jedoch schnell an die Grenzen des Machbaren stoßen. “Wir brauchen mehr Bürger, die sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit in den Reihen der Feuerwehr entscheiden”, appellierte Böer. Zwar werde in den Jugendwehren, in denen 50 Kinder und Jugendliche organisiert sind, eine gute Arbeit geleistet. Doch spätestens wenn die Mitglieder eine Berufsausbildung beginnen, würden viele den Landkreis und damit auch die Feuerwehr verlassen.
Auf dem modernsten Stand sei die Wehr hingegen bei der Technik. Neuanschaffungen seien nicht nötig.