21.06.2003
Alljährlich lädt die Halberstädter Feuerwehr zu einem Tag der offenen Tür ein. Doch am Sonnabend gab es auch eine Premiere: Erstmals wurden die Gäste durch die Gebäude der Feuerwache geführt. “Wir wurden schon öfter aus der Bevölkerung nach einer Führung gefragt”, sagte Thomas Dittmer, der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, die auch diesmal den Hut für die Organisation des Tages auf hatte. Und so begab sich eine größere Gruppe auf den Rundgang. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren viel in die Feuerwehrgebäude und -technik investiert. 14 Fahrzeuge stehen für Einsätze bereit – vom Pkw bis zur modernen Drehleiter. Außerdem hält die Stadt freiwillig eine 21-köpfige hauptamtliche Wachmannschaft vor. Aber auf die freiwilligen Feuerwehrkräfte kann niemand verzichten angesichts der 1000 Einsätze im Jahr, weiß Dittmer. Die Freiwilligen sind bei etwa 70 Einsätzen dabei, also rein statistisch ein bis zweimal pro Woche. Doch vor diesem Hintergrund drücken Nachwuchssorgen. Denn mit 37 aktiven Einsatzkräften ist die Freiwillige unterhalb der Mindestverordnung von 42 Leuten. “Unsere Leute sind ganz schön belastet.” Die Wehrleitung würde die Arbeit gern auf breitere Schultern verteilen. So dient dieser Tag der offenen Tür alljährlich der Werbung für die Feuerwehr. Doch weiß man, dass es eher die Ausnahme ist, dass sich ein 25 jähriger als Neuling bei der Feuerwehr anmeldet. Also bleibt vor allem der Weg, die Kinder an die Feuerwehr heranzuführen. 30 Mädchen und Jungen zählt die Jugendwehr. Und nach solch einem Tag der offenen Tür melden sich immer mal wieder einige an, “Die meisten unserer Mitglieder, die heute zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, haben mit der Gründung der Jugendwehr angefangen”, sagte Dittmer. Die Probleme freilich treten auf, wenn die Jugendlichen von der Jugendwehr in die aktiven Dienst treten könnten. Viele ziehen weg, weil es hier nicht genügend Lehrstellen gibt. Die Angebote am Sonnabend richteten sich somit vor allem an die Kinder. Beliebt wie eh und je waren die kleinen Stadtrundfahrten mit dem Löschauto. Mit der Kübelspritze wurde Feuer gelöscht, und wer wollte, konnte sich mal ans Steuer eines Lösch-Trucks oder der Drehleiter setzen. Am Abend gab es den traditionellen Lampionumzug, angeführt diesmal vom Spielmannszug aus Langenstein. Sorgen, dass im Notfall die Einsatzkräfte fehlen, muss man sich indes wohl noch nicht machen. “Bisher hat immer alles geklappt, Das ist dem Engagement der Kameraden zu verdanken”, sagte Dittmer. Froh und dankbar ist er, dass die Arbeitgeber der freiwilligen Feuerwehrleute dieses Engagement unterstützen. Wer im Erwachsenenalter ist und vielleicht Interesse an einer Mitarbeit bei der Halberstädter Feuerwehr hat, ist dienstags ab 19 Uhr zum Dienstabend gern gesehen, sagte Thomas Dittmer. “Man kann sich ja erst mal alles ansehen.”
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