Archiv

Evakuierungsübung an der Grund- und Sekundarschule “Am Paulsplan”

10.04.2003

Eine Brandschutzübung in der Grund- und Sekundarschule “Am Paulsplan” endete am 10.04.2003 ohne Probleme. Das Brandschutzamt der Stadtverwaltung und die Hauptwache der Feuerwehr zogen eine positive Bilanz. Die insgesamt 370 Schüler benötigten für die Räumung der beiden Gebäude kaum mehr als eine Minute.
Die Miriam-Lundner-Grundschule steckt vielen Schulleitern noch in den Knochen. Brandschutz heißt das Angst einflößende Thema. Gibt es in diesem Bereich Mängel, droht die Schulschließung. Die konnte bei der Lundner-Schule im letzten Moment durch Investitionen verhindert werden. Für die Grund- und Sekundarschule “Am Paulsplan” bestand diese Befürchtung nicht. Die jüngste Brandschutzübung hat beiden Schulen ein gutes Ergebnis bescheinigt. Innerhalb von sieben Minuten war die Feuerwehr gestern nach Auslösung des Alarms an der Schule. Fahrzeug mit Drehleiter positionieren, zweimal hochfahren und Personen aus dem zweiten Obergeschoss bergen, kosteten weitere zehn Minuten wertvolle Zeit. Nach Einschätzung der Fachleute vor Ort eine dennoch gute Zeit, auch wenn die Anfahrzeit der Feuerwehr vergleichsweise lang war. Allerdings müsse dabei beachtet werden, dass die Fahrzeuge über die Schützenstraße und Antoniusstraße einen relativen großen Umweg nehmen müssten. Wäre allerdings eine ganze Schulklasse nach einem Brand im Obergeschoss eingeschlossen, wäre eine Bergung über die Drehleiter sehr zeitaufwändig. Top-Zeiten bei der Räumung des Schulgebäudes lieferten die Schüler beider Schulen ab. Die 220 Jungen und Mädchen der Sekundarschule hatten in nur 55 Sekunden das gesamte Gebäude geräumt. Die 150 Schüler der Grundschule benötigten nur zehn Sekunden mehr. Zwei Grundschüler waren zudem besonders gut vorbereitet. Mit Hilfe der Arbeitsgemeinschaft Junge Sanitäter wurden Michael Klitz und Francis Winkelmann aus der vierten Klasse als Verletzte präpariert. Mit dramatisch aussehenden verbrannten Händen und Platzwunden am Kopf warteten sie auf das Eintreffen des Krankenwagens, während Lehrerin Corinna Knackstedt vermeintlich vom Feuer eingeschlossen über die Drehleiter aus dem zweiten Stock “gerettet” wurde – unter dem Beifall ihrer Schüler. Was für die Grundschüler mehr ein Gaudi war, hatte für die Feuerwehr und das Amt für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Halberstadt einen ernsten Hintergrund. Nach den Worten von Bodo Fuckert von der Halberstädter Wachbereitschaft der Feuerwehr müssen solche Evakuierungsübungen unter Anleitung der Feuerwehr einmal im Jahr absolviert werden. Sie sind Bestandteil der Brandschutzordnung von Schulgebäuden. Wichtigster Punkt sei dabei, zu überprüfen, ob nicht durch bauliche Veränderungen der Zugang zum zweiten Rettungsweg verstellt sei. Außerdem kann die Feuerwehr bei solchen Übungen auch einmal ihr Gerät testen. Bei dieser Übung kam zum Beispiel das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug zum Einsatz – im Sportgang. “Da kommen sie kaum noch hinterher”, erklärte Bodo Fuckert. Zufrieden war die Feuerwehr auch mit dem Verlauf der Übung: “Keine Probleme”, hieß es gestern kurz aus dem Brandschutzamt der Stadt.


Zum Vergrößern auf die Vorschaubilder klicken.

  • Bergung aus dem 2. Obergeschoss: Lehrerin Corinna Knackstedt war "in den Flammen eingeschlossen".br
  • Äußerlich echt: Francis Winkelmann mit "verbrannten Händen" und Michael Klietz mit einer "Platzwunde" am Kopf.br
  • Gerettet: Mit Hilfe von Drehleiter und Korb wurde die Lehrerin aus dem obersten Stockwerk geborgen.br
  • Versorgt: Mit Unterstützung von Mitgliedern der AG Junge Sanitäter wurde den "Verletzten" erste Hilfe zuteil.br
To top