02.01.2002
Alarmierung 02.02 Uhr.Lichterloh brannte am Mittwochabend eine Wohnung auf dem Ebereschenhof in Halberstadt. Gegen 20.02 Uhr wurden die Männer der Halberstädter Feuerwehr alarmiert. Daraufhin rückten drei Einsatzfahrzeuge und sechs Feuerwehrleute aus. Am Ort des Geschehens loderten bereits die Flammen aus den Fenstern. Unter Pressluftatmern und mit Hochdruckschläuchen ausgerüstet nahmen die Männer der Hauptberuflichen Wachbereitschaft Halberstadt den Kampf gegen die Flammen auf. Obwohl die Einsatzkräfte alles taten, um den Brand schnell unter Kontrolle zu bekommen, gab es für den Bewohner keine Rettung mehr. Der 36-jährige Mann sowie drei von vier Hunden, die mit ihm in dieser Wohnung lebten, verbrannten. Weitere Personen kamen in dem Gebäude nicht zu Schaden, wie die Polizeidirektion Halberstadt informierte. In dem Gebääde war demnach nur eine Wohnung bewohnt gewesen. Nach dem Brand bot sich in der Wohnung ein Bild des Grauens. Die Flammen hatten die Räume total zerstört. “Wir schätzen den Brandschaden auf etwa 25 000 Euro und den durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr geretteten Sachwert auf etwa 50 000 Euro”, meinte Harald Böer, Chef der Halberstädter Feuerwehr. Die Brandermittler der Polizeidirektion Halberstadt begannen umgehend mit den Untersuchungen, um die Ursache des Feuers schnellst möglich ans Tageslicht zu bringen. Kriminaloberkommissar Ralf Staufenbiel vom Fachkommissariat 1 für Kriminaltechnik und Brandursachenermittlung hatte damit gestern früh keine großen Probleme. Für ihn war die Sache relativ schnell klar. Der Schwelbrand wurde durch eine Kerze ausgelöst, so der Ermittler. Der Mann hätte nach dem Ausbruch des Brandes einen Fluchtversuch unternommen. Kurz vor dem Erreichen eines Fensters brach er jedoch zusammen und verstarb. In den sozial schwierigen Verhältnissen, in denen der Verstorbene gelebt hat, treffen wir diese Brandursache verstärkt an”, berichtete Ralf Staufenbiel auf Nachfrage der Halberstädter Volksstimme. Meist handele es sich um Obdachlose, die leerstehende Wohnungen als Unterschlupf nutzen. Mit Kerzen würden sie dann versuchen, Licht und Wärme in die Wohnungen zu bekommen. Dies ende immer öfter so tragisch wie im Fall des Brandes am Ebereschenhof. Allein im vergangenen Jahr hätten im Bereich der Polizeidirektion Halberstadt auf diese Weise sieben Menschen das Leben verloren. Beate Grebe, Geschäftsführerin der HaWoGe, bestätigte gestern, dass der Tote die Wohnung illegal bewohnt habe. Im November des vergangenen Jahres sei aus diesem Gebäude der letzte offizielle Mieter ausgezogen. Die HaWoGe hätte danach umgehend die Sicherung des Hauses veranlasst. Dazu gehörte auch, dass die Energieversorgung gekappt wurde. Von dem illegalen Mieter habe das Unternehmen nichts gewusst.
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