Schlaflose Nacht für die Feuerwehr Halberstadt

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26.04.2015

In der Nacht zum 26.04.2015, kurz nach Mittenacht wurden wir zu einem Kellerbrand in die Altstadt gerufen. „Bei den Spritzen 4/5“ lautete die Alarmadresse zu der die hauptamtliche Wachbereitschaft, der Einsatzleitdienst, die Atemschutzüberwachung aus Langenstein und die Kameraden der Ortswehr Halberstadt mit der dritten Alarmstufe alarmiert wurden. Zu diesem Zeitpunkt gingen wir noch von einem Standardszenario aus, welches regelmäßig während der Ausbildung trainiert und geübt wird. Schnell mussten wir erfahren, dass diese Annahme ein Irrtum sei. Als der Löscheinsatz eingeleitet war erhielten wir einen weiteren Notruf – in der Taubenstraße 7 brannte ebenfalls ein Keller. Der Einsatzleitdienst entschied daraufhin die Ortsfeuerwehr Langenstein zu alarmieren. Leider sollte auch dies nicht die letze Einsatzstelle bleiben. In der Taubenstraße 3 gab es noch ein weiteres Feuer. Auch in der Gröperstraße 30 meldeten Anrufer über den Notruf eine Rauchentwicklung aus einem Kellerfenster. Somit wurde Alarmstufe 5 für die Feuerwehr Halberdstadt ausgelöst und alle Ortswehren der Stadt Halberstadt in die Kernstadt alarmiert. Auch die Kameraden aus Harsleben unterstützten uns im Rahmen der nachbarschaftlichen Löschhilfe.
Nicht nur die vier Brandherde die es zeitgleich zu bekämpfen galt und mitunter mehrere Hauseingänge betroffen haben, sondern auch die völlig verrauchten Treppenhäuser und zum teil Wohnungen verlangten den Einsatzkräften und der Einsatzleitung organisatorisch als auch körperlich einiges ab. Bei der fünften Einsatzstelle in der Dominikaner Straße bestätigte sich die Lage zum Glück nicht – hier kam es zu keinem weiteren Brandausbruch. Brandrauch der sich durch ein Rohrsystem verbreitet hatte schlug sich im Gebäude nieder, sodass es eine Belüftung via Hydrolüfter notwendig machte.
Bei allen vier Bränden handelt es sich wahrscheinlich um vorsätzliche Brandstiftung.
Insgesamt konnten wir 12 Personen Retten, wovon acht leicht verletzt wurden und drei eine Einweisung ins Krankenhaus durch den Notarzt erhielten. Zusätzlich zog sich ein Feuerwehrkamerad eine leichte Verletzung zu. Auch dieser wurde rettungsdienstlich versorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht.
Nach ca. 4 Stunden war der Einsatz für die eingesetzten Kräfte beendet.
Wir bedanken uns für die Einsatzbereitschaft und gezeigten Leistung bei den 87 Kameraden und allen Feuerwehren die uns unterstützt haben.

Durch übereinstimmende Zeugenaussagen, kann ein Tatverdächtiger beschrieben werden.
Er ist etwa 1,75 bis 1,85 Meter groß und schlank. Zur Tatzeit trug er eine weiße Hose und weiße Oberbekleidung, dazu einen Rucksack und eine ebenfalls weiße Mütze.

Die Polizei sucht noch weitere Zeugen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Telefonnummer 03941-674-193.

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Foto: Feuerwehr Ströbeck

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